„Nichts von alledem verheißt Gutes für die Inflation, sie ist da, um zu bleiben“
Die Erzeugerpreise stiegen im August um 45,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, was den stärksten Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 darstellt.
Die unglaubliche Höhe der Preise, die die Unternehmen jetzt für Materialien, Energie und Logistik zahlen müssen, stellt viele von ihnen vor eine bittere Wahl: Entweder geben sie die Preise an die Verbraucher weiter, die sich das nicht leisten können, oder sie riskieren, ihre eigenen Gewinnspannen zu ruinieren und stehen möglicherweise vor dem Bankrott.
Die Zahl von 45,8 Prozent birgt die Gefahr einer sozialen und wirtschaftlichen Explosion in den kommenden Monaten in sich. Während die Erzeuger vielleicht 45,8 Prozent mehr zahlen, haben die Verbraucher einen solchen Anstieg der Inflation noch nicht erlebt – noch nicht. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Erzeugerpreise zuerst steigen, bevor sich diese höheren Kosten zu einer allgemeinen Inflation entwickeln.
Die Kosten für die Erzeuger steigen nicht nur von Jahr zu Jahr, sondern auch von Monat zu Monat: Im August stiegen die Preise im Vergleich zum Juli um 7,9 Prozent. Dies war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) der höchste jemals in dieser Kategorie gemessene Wert.
Den größten Anteil an dem Kostensprung hat der Energiesektor, in dem die Preise für Öl, Gas, Strom und andere Energieträger um 139 Prozent stiegen. Dieser Sektor berührt aber auch fast alle anderen Branchen, darunter die Landwirtschaft, das verarbeitende Gewerbe und die chemische Industrie. Im Vergleich zu 2021 sind allein die Strompreise um 174,9 Prozent gestiegen.
Einige Unternehmen haben auf den sprunghaften Anstieg der Energiepreise mit Produktionsstopps reagiert, wie zum Beispiel der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal.
„Die Produktion in Deutschland ist derzeit nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagte Reiner Blaschek, der Vorstandsvorsitzende von ArcelorMittal Deutschland, der kürzlich zwei Werke in Deutschland geschlossen hat. Er fordert ein schnelles politisches Eingreifen: „Wir brauchen wettbewerbsfähige Energiepreise für die Industrie.“
Es ist auch nicht nur ein Unternehmen, das die Alarmglocke läutet, sondern auch Wirtschaftsverbände, die Hunderte von Unternehmen vertreten.
„Immer mehr Unternehmen berichten uns, dass sie gar keinen Liefervertrag mehr für Strom oder Gas haben. Der Hahn ist im wahrsten Sinne des Wortes zugedreht“, sagte Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), im Gespräch mit der RND-Redaktion. „Aber ohne Energie kann keine Wirtschaft laufen.“
Abgesehen von der Energie sind die Preise in der Industrie immer noch deutlich höher als vor einem Jahr: Der Erzeugerpreisindex ist im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen. Es mag einige Bereiche geben, in denen die Preise sinken, aber die Ökonomen sind immer noch überrascht, wie hartnäckig die Inflation bleibt.
„Ein unglaublicher Preishammer“, kommentierte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch die Entwicklung gegenüber T-Online. „Das alles ist kein gutes Zeichen für die Inflation, sie ist da.“
Laut Destatis sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent gestiegen, wobei die Verbraucher in den kommenden Monaten mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen haben. Zudem sind die beliebten 9-Euro-Rabatte für Fahrkarten und Autokraftstoffe bereits ausgelaufen, was die Inflation laut Deutscher Bundesbank „in den nächsten Monaten weiter in den zweistelligen Bereich treiben“ wird.
Die Unternehmen leben auch in der Angst, die Preise für ihre Produkte erhöhen zu müssen, da sie glauben, dass solche Preiserhöhungen zu einem Rückgang der Nachfrage führen werden. In anderen Fällen sind die Unternehmen in langfristigen Verträgen gebunden, die sie daran hindern, die Preise zu erhöhen. Langfristig werden die Unternehmen jedoch entweder die Preise erhöhen müssen oder mit schwerwiegenden finanziellen Folgen rechnen müssen.
Nach Angaben des Ifo-Instituts haben 47,5 Prozent aller Unternehmen im August bereits Preiserhöhungen angekündigt, und fast die Hälfte gibt an, dass sie weitere Preiserhöhungen planen.
„Ein Ende der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
September 23, 2022 at 5:29 pm
Und alles haben wir den Polit- Psychopathen zu verdanken sie alle sind die Verursacher des jetzigen und noch kommenden Desasters. Kein normal denkender Mensch sägt sich selber den Ast ab worauf er sitzt. Die Folgen werden nicht nur hier, sondern in ganz Europa mehr als nur verheerend sein. Denn die Menschen werden durch diese Entscheidungen der Irren in Brüssel und ganz Europa ihre fundamentalen Lebensbedingungen verlieren, dann möchte ich nicht in deren Haut stecken welche dieses Desaster zu verantworten haben.
September 23, 2022 at 5:13 pm
Hat dies auf Märchen von Wurzelimperium S1 SunShinE rebloggt.