Mehrere Jahre haben wir jetzt gehört, wir müssten Leben retten durch Maske, alleine sein, Abstand halten und Impfung. Doch die Erzählung ändert sich, wenn auch nicht bei allen, denn langsam geht es eher um Einsparungen im Pensionssystem.

Der belgische Professor für Psychologie an der Universität Gent und Autor von „Die Psychologie des Totalitarismus“ Mattias Desmet hat sich während der vergangenen vier Jahre mit der stark beschleunigten Entwicklung in den Autoritarismus und Totalitarismus in Verbindung mit der Ausweitung der Zusammenarbeit von Konzernmacht mit Staatsmacht (=Rechtsextremismus) befasst. Nun hat er eine neue Analyse veröffentlicht, die er mit Suizidale Gesellschaft (Suicidal Society) betitelt.

Er beginnt damit, daran zu erinnern, dass in den Mainstream Medien, die die sich nicht impfen lassen wollten oder keine Maske trugen, als „Oma Killer“ verleumdet wurden. „Die alten Menschen zu schützen, jede Minute ihres Lebens zu retten – das war alles, was zählte.“

Auch heute gibt es noch „Gesundheits“- und „Sozial“-Minister, wie etwa Johannes Rauch, deren Social-Media-Teams solche X-Postings absondern:

Desmet beschreibt den Wandel:

„Hier ist etwas zum Nachdenken: Letzte Woche stolperte ich über einen Artikel in einer niederländischen Mainstream-Zeitung, in dem auf technische und bewusste Weise erklärt wurde, dass die „mysteriöserweise anhaltende Übersterblichkeit“ gewisse Vorteile hat: Er erspart dem Staat Hunderte von Millionen an Kosten für die Pflege alter Menschen.“

Hier die Übersetzung:

„Mysteriöse Übersterblichkeit spart Hunderte von Millionen – wohin soll das Geld fließen?

Die Regierung spart jedes Jahr Hunderte von Millionen Euro, weil seit der Corona-Pandemie Zehntausende Niederländer mehr sterben als erwartet. Was soll mit diesem Geld geschehen? Die CNV will es für die Senkung des AOW-Anspruchsalters verwenden, die Regierung verwendet es für den Haushaltsausgleich.“

Der Sozialminiser Rauch sollte doch eigentlich auch gemerkt haben, was ihm als Gesundheitsminister entgeht. Oder?

Aber weiter mit Desmet:

„Man könnte natürlich argumentieren, dass dies nur ein Artikel ist. Worüber rege ich mich auf? Lassen Sie mich Ihnen ein anderes Beispiel geben. Vor einigen Wochen erklärte der Direktor einer staatlichen Krankenkasse in einem auf der Website des belgischen Staatsfernsehens veröffentlichten Artikel, dass Euthanasie als Lösung für die rasche Überalterung der Bevölkerung in Betracht gezogen werden sollte. Ganz genau. Alte Menschen kosten zu viel Geld. Bringen wir sie um.

Auch dies sind die Worte eines einzigen Mannes. Doch solche Worte werden nicht so arglos in den Zeitungen gedruckt, wenn es in der Gesellschaft nicht eine gewisse Toleranz für solche Botschaften gibt.

Seien wir ehrlich: Es gibt Leute, die die Alten loswerden wollen. Und diese Leute ähneln verdächtig denen, die Ihnen vorwarfen, ein herzloser Verbrecher zu sein, als Sie behaupteten, die Corona-Maßnahmen würden den älteren Menschen mehr schaden als nützen.

Bei näherer Betrachtung war der sentimentale „Schutz der alten Menschen“ während der Corona-Krise ziemlich grausam und absurd. Warum durften zum Beispiel die alten Menschen, die in den Krankenhäusern starben, ihre Kinder und Enkel nicht sehen? Weil das Virus sie töten könnte, während sie im Sterben liegen?

Unter der Oberfläche der Sorge des Staates um die alten Menschen verbirgt sich genau das Gegenteil: Der Staat will die alten Menschen loswerden. Bald könnte es einen Konsens geben: Jeder, der über das fünfundsiebzigste Lebensjahr hinaus leben will, ist unverantwortlich und egoistisch – ein Enkeltöter. Wenigstens müssen diese alten Bastarde eine Kohlenstoffsteuer zahlen.

Und am Ende müssen nicht nur die alten Menschen sterben. Der Mensch verursacht den Klimawandel – er ist ein schädlicher Virus, der sich auf der Oberfläche der Erde ausbreitet. Der Planet wäre ohne den Menschen besser dran.“

Das ist genau die Ideologie, die etwa der Vordenker des WEF, Yuval Hariri, verbreitet.

„Und denken Sie an die Corona-Maßnahmen: Sie haben die Wirtschaft ruiniert, das psychische Wohlbefinden der Menschen zerstört, die Gesundheit und das Vermögen von Kindern und Erwachsenen ruiniert, uns unserer demokratischen Rechte beraubt. Und das alles, ohne dass man sich einigermaßen sicher sein konnte, dass die Maßnahmen uns überhaupt vor irgendetwas schützen würden. Viele Menschen haben sich sogar auf quasi-ekstatische Weise an den Corona-Maßnahmen beteiligt.

Das ist genau das, was rituelles Verhalten auszeichnet: Es hat keinen pragmatischen Sinn, es verlangt eine Aufopferung des Einzelnen, und es führt zu einer gewissen Ekstase.“

Diese Entwicklungen werden sich wohl bald in vielfältiger Weise äußern.