
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis die europäischen Staats- und Regierungschefs versuchen würden, die anhaltenden Antikriegsproteste in der Ukraine zu nutzen, um einen Regimewechsel zu fordern. Die ermutigten baltischen NATO-Länder stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, die Rhetorik und die Maßnahmen zur Bestrafung der Russen zu verschärfen.
Und nun ruft der litauische Außenminister die Russen offen dazu auf, sich die kollektive Wut über den Teilmobilmachungsbefehl von letzter Woche zunutze zu machen und Präsident Wladimir Putin zu stürzen.
„Die Litauer haben das Sowjetregime gestürzt, die Ukrainer haben (den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor) Janukowitsch gestürzt, die iranischen Frauen haben sich gegen die Brutalität des iranischen Regimes erhoben und die Russen können Putin stürzen“, twitterte Außenminister Gabrielius Landsbergis.
„Unterschätzen wir nicht die Macht der Freiheit“, sagte er anschließend, betonte aber gleichzeitig, dass sein Land weder fliehende Russen ins Land lassen noch ihnen Asyl gewähren werde.
Tage zuvor hatte Landsbergis gesagt: „Litauen wird denen kein Asyl gewähren, die einfach nur vor der Verantwortung davonlaufen. Die Russen sollten bleiben und kämpfen. Gegen Putin.“
In der vergangenen Woche kam es in verschiedenen russischen Städten, vor allem aber in den abgelegenen Bezirken der ethnischen Minderheiten, zu großen Protesten als Reaktion auf die Einberufung von rund 300.000 Reservisten. Es gab widersprüchliche Berichte über die Einberufung russischer Männer zur Teilnahme am Kampf in der Ukraine, aber Kremlbeamte haben dementiert, dass Einberufungsbescheide verschickt werden.
Die Associated Press schätzt, dass in den letzten Tagen etwa 194.000 Russen aus Angst vor einer Einberufung zum Militärdienst im Ukraine-Konflikt geflohen sind. An den Grenzübergängen, auch zu mongolischen und zentralasiatischen Staaten, kam es Berichten zufolge zu langen Staus.
An der georgischen Grenze herrschte besonders reger Verkehr. Auf Satellitenbildern sind Autoschlangen zu sehen, die sich über mehr als 10 Meilen durch kurvenreiche Bergstraßen ziehen.
In dieser Woche gab das Weiße Haus zum ersten Mal eine Erklärung ab, die Russen zu ermutigen schien, in den USA Asyl zu beantragen. Pressesprecherin Karine Jean-Pierre sagte am Dienstag: „Wir glauben, dass sie unabhängig von ihrer Nationalität in den Vereinigten Staaten Asyl beantragen können und dass ihr Antrag von Fall zu Fall geprüft wird.“
September 29, 2022 at 10:48 am
Die Aufforderung des baltendeutschen Pensionärs Landsbergis erinnert mich an meine These über die ukrainischen Nationalisten:
Diese Menschen stehen für ihr Volk ein, und das ist sehr zu begrüßen. Wollte Gott, wir hätten in den deutschen Landen eine derartige Bewegung.
ABER:
Ein wahrer Nationalist steht für die Erhaltung aller Völker ein, und die Zugehörigkeit zu einer Nation hat auch eine subjektive Seite. Man muß bei differierenden Ansichten die Menschen FRAGEN, zu welchem Volk sie gehören, welche Sprache sie sprechen und in welchem Staat sie leben wollen.
Das betrifft ganz besonders Minderheiten in einem Siedlungsgebiet, im deutschen etwa Lausitzer, Masuren, Friesen, Oberschlesier, Dänen, Kaschuben, Slonzaken, Windische.
Selenskij und seine Mannschaft sind Internationalisten und sie vertreten nicht die Interessen der ukrainischen Nation, sondern die Agenda der völkerverschlingenden USA. Hätte Selenskij eine geschlossene und friedliche Ukraine gewollt, dann hätte er die Minsker Vereinbarungen und Verträge eingehalten. Das wäre eine gute Chance gewesen, die Russischsprachigen in der an Minderheiten so reichen (Ungarn, Rumänen/Moldavier, Polen, Griechen, Tartaren, Russen u.a.) Nation zu halten.
Wie die brutale Polonisierung (PL bis 1939), Tschechifizierung (CSR bis 1938), Serbifizierung (YU bis 1990) mußte die intolerante „Ukrainisierung“, brutal bis zum Angriff auf die Russischsprachigen mit Artillerie und Panzern, zur Sezession der Gebiete führen.
Selenskij hat in diesem 8 Jahre währenden Bürgerkrieg gegen diese Volksgruppe die ukrainischen Nationalisten brutal MISSBRAUCHT.
Meine These:
Die ukrainischen Nationalisten hätten gegen das NATO-Selenskij-Klitschko-Regime revoltieren und es STÜRZEN müssen. Das wäre eine ausgezeichnete Ausgangsbasis dafür gewesen, die ukrainische Nation mit allen ihren Minderheiten zusammenzuhalten, zu befrieden. Mit Russland hätte man nach dem Sturz des NATO-Selenskij- Regimes entlang der Vereinbarungen MINSK I+II eine friedliche Einigung finden können.
September 29, 2022 at 5:19 pm
@ Dr. Kümel
Sehr richtig erkannt, diese ukrainischen Nationalisten sind keine, auch und besonders wenn sie sich mit Abzeichen des Nationalsozialismus „schmücken“. Dieser „Schmuck“ macht noch keinen Nationalisten. Die haben den wahren Nationalsozialismus überhaupt nicht verstanden.