Während Deutschland verzweifelt versucht, eine Winter-Energiekrise abzuwenden und zuletzt die Rosneft-Raffinerie beschlagnahmt hat, erhöht ein vom Umweltministerium des Landes gemeldetes Leck in einem Kernkraftwerk den Druck. Der Betrieb soll nun für eine Woche eingestellt werden, um Reparaturen durchzuführen.

Das deutsche Kernkraftwerk Isar 2 in Bayern meldete am Montag ein Leck, das eine Abschaltung des Kraftwerks im Oktober für Reparaturen erforderlich machen wird. Das Kernkraftwerk soll bereits Anfang nächsten Jahres im Rahmen des deutschen Plans zum Ausstieg aus der Kernenergie endgültig abgeschaltet werden. Angesichts der sich abzeichnenden Energiekrise in Deutschland vor dem Winter wird jedoch diskutiert, den Ausstieg aus der Kernenergie zu verschieben. Das Leck in Isar 2 bedeutet, dass im Oktober eine Woche lang Reparaturen durchgeführt werden müssen, wenn das Kraftwerk über den 31. Dezember hinaus in Betrieb bleiben soll, berichtete Reuters unter Berufung auf den Betreiber des Kraftwerks. Vor zwei Wochen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz eine Verlängerung der Kernenergienutzung und eine Verzögerung des Ausstiegs aus der Kernkraft abgelehnt. Die konservativen Oppositionsparteien haben den Bundeskanzler aufgefordert, die beiden verbleibenden Atomreaktoren am Netz zu lassen. Scholz hat dieser Versuchung widerstanden und darauf bestanden, dass das Land über genügend Energieressourcen verfügen wird, um den Winter zu überstehen.

Nach Scholz‘ Plan sollen die verbleibenden zwei Kernreaktoren als Notreserve erhalten bleiben, aber keinen Strom mehr produzieren, berichtet der Guardian.

Deutschland hat seine Pläne zum Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2011 bekräftigt.

Nach diesen Plänen wurden drei Reaktoren im Jahr 2021 und drei weitere in diesem Jahr abgeschaltet, wobei zwei Reaktoren, darunter Isar 2, im Ausstiegsprozess verbleiben.

Dieser Schritt ist angesichts der Energiekrise zunehmend unpopulär.

Zwar sind die deutschen Gasspeicher inzwischen zu 87 % gefüllt, doch Kritiker argumentieren, dass die deutschen Gaskäufe zum Auffüllen der Speicher zu einem weiteren Preisanstieg geführt haben, der auch die Nachbarländer betrifft.