Die Antwort Russlands auf die „Kaliningrad-Blockade“, d.h. das von Litauen verhängte Transitverbot, wird „praktisch und nicht diplomatisch“ sein. Dies erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, in ihrem wöchentlichen Briefing: „Die Antwort wird nicht diplomatisch, sondern praktisch sein“. Zakharova ging nicht näher auf die Art der praktischen Maßnahmen ein, die Russland gegen Litauen zu ergreifen gedenkt.

Die oberste Priorität der russischen Diplomatie bleibt die Verhinderung eines direkten Konflikts zwischen Atommächten, wie der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow bei einem Treffen des Trialogue Club International betonte.

„In Anbetracht der Risiken einer weiteren Eskalation der Ukraine-Krise und der allgemeinen Unvorhersehbarkeit der Entwicklung der internationalen Lage besteht die unbedingte Priorität der russischen Diplomatie darin, einen direkten Konflikt zwischen den Atommächten zu verhindern“, sagte Rjabkow, zitiert von der Nachrichtenagentur Tass.

Russland simuliert unterdessen Berichten zufolge Raketenangriffe auf Estland. Laut einem Interview des Stabschefs des estnischen Verteidigungsministeriums, Kusti Salm, mit der finnischen Zeitung Iltalehti „führt Russland derzeit Übungen durch, bei denen es Raketenangriffe auf estnisches Gebiet simuliert“. Darüber hinaus sollen russische Militärhubschrauber mehrfach den baltischen Luftraum verletzt haben, und „ein Hubschrauber überfliegt nicht versehentlich die Grenze“, betonte Salm.

Eine Situation, die das estnische Verteidigungsministerium für sehr ernst hält. „Die Russen sind der Meinung, dass wir die Unabhängigkeit nicht verdient haben. Ihre jüngsten Operationen und strategischen Mitteilungen bestätigen dies“, fügt Salm hinzu. Anfang März warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyi in einem Artikel, dass Putin versuchen würde, das Baltikum zu besetzen, wenn Russland die Ukraine erobern würde. „Wenn die Ukraine zusammenbricht, sind die baltischen Länder an der Reihe“, sagte Zelenskij.